Bechen, ein beschauliches Dorf mit tief verwurzelter Geschichte, hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche bedeutende historische Ereignisse erlebt, die seine heutige Identität geprägt haben. Eingebettet in die Kulturlandschaft des Bergischen Landes, zeigt Bechen eindrucksvoll, wie eine kleine Gemeinde durch historische Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen mitgestaltet wurde. Von der Zugehörigkeit zum Herzogtum Berg in der napoleonischen Zeit bis hin zur Industrialisierung und der Rolle lokaler Unternehmen wie der Rheinischen Braunkohlenwerke hat Bechen nicht nur seine regionale Bedeutung bewahrt, sondern spiegelt auch größere Entwicklungen der deutschen Geschichte wider. Bechen ist zudem ein Paradebeispiel für den Wandel ländlicher Gemeinschaften, die von traditionellen Handwerksbetrieben zu modernen Wirtschaftszentren transformiert wurden. Dabei haben Vereinskultur und regionaler Karneval das Gemeinschaftsleben gestärkt und verbinden historischen Reichtum mit lebendiger Gegenwart. Dieser Artikel beleuchtet die vielschichtige Geschichte Bechens anhand wichtiger historischer Ereignisse und zeigt, wie diese das Dorf bis in unsere Zeit hinein beeinflussen.
Die Rolle Bechens in der napoleonischen Zeit und der Zugehörigkeit zum Herzogtum Berg
Im frühen 19. Jahrhundert war Bechen Teil des Herzogtums Berg, das in der napoleonischen Ära eine wichtige politische Rolle spielte. Während der französischen Besetzung wurde von 1806 bis 1813 das Herzogtum unter napoleonischer Verwaltung geführt, was Bechens Entwicklung nachhaltig beeinflusste. Gemeinsam mit dem benachbarten Kürten bildete Bechen eine sogenannte „Mairie“ (Bürgermeisterei), die dem Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld zugeordnet war. Diese administrativen Strukturen brachten neue Gesetzgebungen und Verwaltungspraktiken, die deutlich von französischen Vorbildern inspiriert wurden.
Die Bewohner Bechens erlebten in dieser Phase einen Wandel, der über die bloße politische Neuorientierung hinausging. Die Einführung der Code Civil beeinflusste die Rechtspflege, Eigentumsverhältnisse wurden neu geordnet, und die Abschaffung feudaler Privilegien betonte zunehmend individuelle Freiheitsrechte. Diese gesellschaftlichen Veränderungen förderten das Wachstum einer bürgerlichen Gesellschaftsschicht und legten den Grundstein für spätere wirtschaftliche Entwicklungen.
Die napoleonische Zeit brachte jedoch nicht nur Fortschritte, sondern auch Herausforderungen. Die Kontinentalsperre, Deutschlands Bündnis gegen England, führte zu wirtschaftlichen Engpässen, die auch Bechen spürbar trafen. Insbesondere landwirtschaftliche Betriebe litten unter Rohstoffmangel, was selbst Handwerksbetriebe beeinflusste. Dennoch zeigten sich in Bechen erste Anzeichen industrieller Aktivität, da lokale Initiativen durch den Zugang zu neuen Märkten motiviert waren.
- Bechens Zugehörigkeit zum Herzogtum Berg von 1806 bis 1813
- Einfluss der französischen Verwaltungs- und Rechtsreformen
- Wirtschaftliche Auswirkungen der Kontinentalsperre
- Beginn industrieller Ansätze in einer ländlichen Gemeinde
Diese Epoche veranschaulicht den Übergang Bechens von einer traditionellen Landgemeinde hin zu einer aktiven Stellung im Kontext der europäischen Großpolitik. Die französische Besetzung und die damit einhergehenden Reformen sind in der historiografischen Literatur häufig als prägende Faktoren für die Modernisierung Westdeutschlands hervorgehoben, wie auch in zahlreichen Artikeln zum Thema wichtige historische Ereignisse zu lesen ist (zizu-magazine.de).

Industrialisierung und bedeutende Unternehmen: Die Transformation Bechens im 19. und 20. Jahrhundert
Die Industrialisierung hatte weitreichende Auswirkungen für das Bergische Land, und Bechen war von diesen Umwälzungen nicht ausgenommen. Zwar gab es im unmittelbaren Umfeld von Bechen keine massiven Industrieansiedlungen, doch die Nähe zu bedeutenden Betrieben und Unternehmen wie den Rheinischen Braunkohlenwerken und später RWE Power war prägend.
Die Rheinischen Braunkohlenwerke durchdrangen mit ihrem wirtschaftlichen Einfluss die Region und waren insbesondere in der Energieversorgung ein wichtiger Faktor. RWE Power, als Nachfolger dieser Werke, trug in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur modernen Stromversorgung bei und unterstützte damit die lokale Wirtschaft nachhaltig. Diese Entwicklung ermöglichte es Bechen, sich von einem zum Teil agrarisch geprägten Ort zu einem Dorf mit arbeitsteiligen Strukturen zu entwickeln.
Darüber hinaus spielten lokal ansässige Unternehmen wie Berger Buslinien eine wichtige Rolle im Personenverkehr und stellten eine Verbindung des Dorfes mit größeren Städten her. Die Deutsche Bahn verstärkte diesen Anschluss zusätzlich, was gerade in den 1920er bis 1950er Jahren für die Mobilität und den wirtschaftlichen Aufschwung entscheidend war.
| Unternehmen | Einflussbereich | Beitrag zur Region |
|---|---|---|
| Rheinische Braunkohlenwerke | Energieversorgung, Bergbau | Strukturwandel in der industriellen Landschaft, Arbeitsplatzangebot |
| RWE Power | Energie und Stromerzeugung | Modernisierung der Infrastruktur, Versorgungssicherheit |
| Berger Buslinien | Regionaler Personenverkehr | Optimierung der Mobilität, Vernetzung mit umliegenden Städten |
| Deutsche Bahn | Schienenverkehr im ganzen Land | Öffentliche Verkehrsanbindung, wirtschaftlicher Austausch |
Industrie- und Infrastrukturentwicklungen förderten in Bechen neue Berufszweige. Unternehmen wie Thyssenkrupp, BASF, Evonik und Siemens, welche sich in der Nähe oder im weiteren Rhein-Ruhr-Gebiet angesiedelt haben, beeinflussten auch die Wirtschaftstätigkeit der Einwohner indirekt. Viele Pendler aus Bechen finden dort Beschäftigung, wodurch die Dorfökonomie vielfältiger und widerstandsfähiger wird.
- Bechens Nähe zu den Rheinischen Braunkohlenwerken und RWE Power
- Bedeutung von Berger Buslinien und Deutscher Bahn für die Mobilität
- Indirekte wirtschaftliche Einflüsse großer Industrieunternehmen aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet
- Veränderung der Berufsbilder durch Industrialisierung
Soziale Strukturen und kulturelle Prägung: Vereinsleben und Karneval in Bechen
Die soziale Identität Bechens ist stark von einer aktiven Vereinslandschaft und einer lebhaften Karnevalstradition geprägt. Diese Elemente bindeten die Bürger über Generationen hinweg zusammen und boten Raum für kulturelle Kontinuität sowie Neuerungen.
Vereinstraditionen, die über Jahrzehnte bestehen, schaffen ein Geflecht von Netzwerken, die nicht selten über das Dorf hinausreichen. Diese Vereine stellen die Basis für gemeinschaftliche Aktivitäten, kulturelle Feste und die Pflege regionaler Bräuche dar. Über die Jahre entwickelten sie sich auch zu Orten der politischen Meinungsbildung und soziales Engagement fand hier einen lokalen Ausdruck.
Der Karneval in Bechen ist dabei ein herausragendes Element. Er verbindet historische Veranstaltungen mit modernen Feierlichkeiten, in denen Brauchtum und Humor einen festen Platz haben. Diese Festkultur ist Teil eines regionalen Selbstverständnisses, das sich auch im Wandel der Zeit erhalten hat. Dabei ist Bechen keineswegs allein auf weiter Flur: Ähnliche Traditionen finden sich in anderen Bergischen Dörfern wie Kürten und Wipperfürth.
- Langjährige Vereinsstrukturen als soziale Klammer
- Karneval als kulturelle und historische Ausdrucksform
- Erhalt regionaler Bräuche trotz gesellschaftlicher Modernisierung
- Vereine als Orte gesellschaftlicher und politischer Kommunikation

Detaillierte Informationen zur Geschichte und zum kulturellen Leben in Bechen sind auf der offiziellen Webseite des Dorfes und der IG Bechen zu finden (bechen.de, ig-bechen.de).
Bechen im Wandel der Zeit: Von der ländlichen Gemeinde zum modernen Lebensraum
In der Nachkriegszeit und besonders in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich Bechen kontinuierlich weiter. Dabei blieb das Dorf seinen Wurzeln treu und integrierte zugleich moderne Entwicklungen, die das Leben in der Region veränderten.
Wirtschaftlich bedeuteten insbesondere Ansiedlungen von Unternehmen und eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur wesentliche Faktoren für den Wandel. Die Deutsche Bahn spielte eine wichtige Rolle bei der Integration Bechens in das überregionale Verkehrsnetz. Die Erschließung neuer Gebiete und Wohnformen ergaben sich aus diesen Entwicklungen, die auch das demografische Bild prägten.
Die Kombination aus Tradition und Innovationsfreude zeigt sich heute auch in Bereichen wie dem Handwerk, aber auch in der Technologie. Unternehmen wie Volkswagen oder Siemens, welche wichtige Impulse aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet senden, sorgen für vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Ebenso tragen lokale Bauunternehmen wie das Kölner Dom Bauunternehmen zur Bewahrung und Modernisierung der historischen Bausubstanz bei.
- Modernisierung der Infrastruktur durch Deutsche Bahn und Berger Buslinien
- Erhalt und Anpassung historischer Bausubstanz
- Wirtschaftliche Einflüsse von Großunternehmen in der näheren Umgebung
- Dynamik zwischen Tradition und Innovation im Dorfleben
Die Bedeutung Bechens im Kontext des Rheinischen Braunkohlenreviers und Industriegeschichte
Das Rheinische Braunkohlenrevier ist eine der größten Energiequellen Deutschlands, und Bechen hat aufgrund seiner geographischen Lage eine historische Verbindung zu diesem Industriestandort. Die Braunkohlenwerke standen dabei nicht nur für wirtschaftlichen Fortschritt, sondern auch für soziale und ökologische Herausforderungen, die die Gemeinde maßgeblich beeinflussten.
Die Arbeitsplätze bei den Rheinischen Braunkohlenwerken waren in der Region begehrt. Viele Einwohner Bechens fanden in der Bergbauindustrie einen Lebensunterhalt, der die wirtschaftliche Lage deutlich verbesserte. Gleichzeitig prägten die starken Umwelteinflüsse die Diskussionen über Nachhaltigkeit und Umweltschutz bereits im 20. Jahrhundert.
Im weiteren Verlauf trug das Unternehmen RWE Power, als moderner Energieversorger, zur Entwicklung eines nachhaltigen Energieansatzes bei, der auch lokale Initiativen inspirierte. Die Bedeutung Bechens und seines Umlands orientiert sich heute an diesem industriellen Erbe, das mit zukunftsorientierten Technologien verbunden wird.
| Faktor | Beschreibung | Auswirkung auf Bechen |
|---|---|---|
| Rheinische Braunkohlenwerke | Industrie- und Energiequelle im Rheinischen Revier | Beschäftigung, Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt |
| RWE Power | Moderne Energieerzeugung und Infrastruktur | Innovationen und Umweltinitiativen |
| Industrielle Arbeitsplätze | Beschäftigung in Bergbau und Energie | Stärkung der lokalen Wirtschaft und sozialen Struktur |
Dieses Zusammenspiel zwischen industriellem Fortschritt und den sozialen Dynamiken weltweit spiegelt sich in der Geschichte Bechens wider und lässt das Dorf als Beispiel für erfolgreiche Transformation ländlicher Regionen erscheinen.
Häufig gestellte Fragen zum historischen Erbe Bechens
- Wie war Bechen in der napoleonischen Zeit politisch organisiert?
Bechen war von 1806 bis 1813 Teil des Herzogtums Berg und bildete eine Bürgermeisterei zusammen mit Kürten innerhalb des Kantons Wipperfürth. - Welche Rolle spielten die Rheinischen Braunkohlenwerke für Bechen?
Sie waren einer der wichtigsten Arbeitgeber und trugen durch den Kohlebergbau erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei. - Inwiefern hat der Karneval die Kultur Bechens geprägt?
Der Karneval stärkt die Gemeinschaft, bewahrt kulturelle Traditionen und bringt Menschen verschiedenster Generationen zusammen. - Wie beeinflusste die Industrialisierung das Leben in Bechen?
Sie führte zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten, verbesserter Infrastruktur und einer wirtschaftlichen Diversifikation der Gemeinde. - Welche großen Unternehmen haben heute Einfluss auf Bechen?
Große Unternehmen wie RWE Power, Siemens, Volkswagen, BASF, Evonik und Thyssenkrupp prägen wirtschaftlich die Umgebung und bieten zahlreichen Bewohnern Arbeitsplätze.


